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One Equipment rule

Verfasst: Mo 16. Jul 2007, 11:56
von Burkh
Hallo ihr, Phil Stevenson hat eoine Diskussion in England und Australien angeregt, in der es um den erneuten Versuch geht, eine one-equipment-rule in die Klassenregeln einzuführen. Zur Erinnerung: als Tragflügel aufkamen, gab es Bestrebungen, den Leuten mit foils nur zu erlauben, dass sie entweder die foils in der ganzen Regatta benutzen oder in der ganzen Regatta nicht. Ein Wechseln zwischen den Wettfahren sollte ausgeschlossen werden. Die Regel hatte sich nur in Australien durchgesetzt, international war man der Meinung, dass diese Regulierung überflüssig sei. Jetzt regt Phil an, im Licht der WM am Gardasee, bei der teilweise mit erheblichem Materialeinsatz gearbeitet wurde, die Regel doch noch einzuführen, damit nicht besonders "professionelle" Teams (bladerider...>) mit speziellen Foils und Masten und Unmengen von Segeln auftauchen und so "normale" Amateure allein schon materiell erdrücken. Was meint ihr dazu> SI Payne hat darauf schon geantwortet. kurz zusammengefasst: 1. Er denkt, dass eine solche Regel die Entwicklung in der Klasse einschränken würde, schon deswegen ist er dagegen. 2. Mit dieser Regel hätte nach Tag 1 der WM die Schlange der Segler, die Erlaubnis für Ersatzmaterial von der Jury brauchen, durchs ganze Gelände bis auf die Straße gereicht. 3. Wenn mehr Material getestet werden kann, werden schneller solide Lösungen gefunden. 4. Will man einen Amateur-Neukonstrukteur, der stolz mit seinen Ideen zu einer Regatta kommt, in der ersten Wettfahrt aber feststellt, dass die Idee Mist war, dazu zwingen, diesen Mist den Rest der Regatta noch zu weiter benutzen> Ich freue mich, wenn ihr rege antwortet, denn ich denke, dass uns das Thema auch international beschäftigen wird. Dann wär es schön, wenn wir Deutschen dazu schon eine Meinung hätten. Gruß Burkh

Re: One Equipment rule

Verfasst: Mo 16. Jul 2007, 15:28
von Dirk
Als Antwort auf: [B]One Equipment rule[/B] von Burkh am 16. Juli 2007 11:56:20: Hi Burkh, ich denke auch das diese Regel die Entwicklung der Klasse bremsen würde. Die WM zeigt uns doch ganz deutlich wohin die Reise gehen wird. Die Leute die in unsere Klasse einsteigen, gut nicht oder noch nicht bei uns, sind ambitionierte Regattasegler die das Ganze schon sehr ernst nehmen. Machen wir uns mal nichts vor, die Zeiten in denen man bei einer WM/EM ohne professionelle Vorbereitung/ Training ect. im ersten Drittel mitsegeln konnte dürften wohl vorbei sein. Wir haben diesen Weg eingeschlagen und ich denke die vorgeschlagene Regelung würde einen Schritt zurück und somit in die falsche Richtung bedeuten. Bis die Tage, Dirk

Re: One Equipment rule

Verfasst: Di 17. Jul 2007, 10:02
von Wolfram
Als Antwort auf: [B]Re: One Equipment rule[/B] von Dirk am 16. Juli 2007 15:28:06: Was das Drittel angeht habe ich mir nie was "vorgemacht". Aber daß das gesamte 1.Drittel mittlerweile aus "Profis" besteht bezweifle ich dann doch. Natürlicherweise muß in unserer Klasse (und auch in den andern und generell im Sport) der Aufwand (und auch das Talent) bei einer WM oder EM vorne zu landen groß sein. Wir haben andererseits immer, und zur Freude und zur Zufriedenheit all derer einen ganzen Troß von begeisterten Schreibtischtätern im Schlepp gehabt, und haben ihn noch, und werden ihn hoffentlich weiter haben, der die Klasse, und die Felder bei KMs, EMs, und WMs hinreichend groß macht, um das Überleben der Klasse zu sichern. Das man da mit ner Menge DNFs in der Regel im letzten Viertel landet tut manchmal weh, die Freude über so manche Rutsche, oder Salto, oder mal einen Platz bei einer Wettfahrt vor Platz 25 wiegt das aber auf. Mittelmäßigkeit ist das Ergebnis der Zwänge denen wir ausgesetzt sind, und der Vielzahl der Interessen, die der Einzelne auch ausleben will. Ährlich, bei aller Begeisterung: 10 oder 12 Stunden am Tag segeln, oder Klavierspielen, oder Progammieren, oder was auch immer, und dafür alles andere zu vergessen, isses mir nicht wert (mal abgesehen von meinem Talent). Also Kopf hoch: gemessen an Material, Training, und Alter bin ich mit der Anzahl der skurrilen Pötte die zu Hause verstauben, zufrieden. Möchte nur gern mal wieder etwas mehr aufs Wasser kommen. Wolfram

Re: One Equipment rule

Verfasst: Di 17. Jul 2007, 10:08
von Wolfram
Als Antwort auf: [B]One Equipment rule[/B] von Burkh am 16. Juli 2007 11:56:20: Hallo Du, grundsätzlich sehe ich es ähnlich wie Du. Es bleibt aber eine Sorge daß der finanzielle Aufwand der zu betreiben ist, um in der Moth-Klasse vorne dabei zu sein, oder auch nur eine härtere Serie zu überleben, gerade für die seglerisch weniger versierten, die mehr Bruch haben werden, langsam in Größenordnungen treibt, die ein Nicht-Profi nicht aufbringen kann.

Re: One Equipment rule

Verfasst: Di 17. Jul 2007, 11:46
von Gurgl
Als Antwort auf: [B]Re: One Equipment rule[/B] von Wolfram am 17. Juli 2007 10:08:42: Hai, sieh es nicht so sorgenvoll, lieber Wolfram. Im Moment sind foiler sehr teuer, da es erst sehr wenige davon gibt und die noch recht neu sind, und außerdem die Nachfrage danach sehr groß ist. Kein gesunder Markt für Käufer von Gebrauchtbooten. Das reguliert sich meines Erachtens. In ein, zwei Jahren wird es ne Menge günstiger Bladerider auf dem Markt geben, die die Preise für foiler insgesamt drücken werden. Gruß Burkh

Re: One Equipment rule

Verfasst: Di 17. Jul 2007, 14:00
von Jenzz
Als Antwort auf: [B]Re: One Equipment rule[/B] von Wolfram am 17. Juli 2007 10:02:20: Hi Ihrs, ich bin mir nicht sicher, was ich von dieser Regelung halten soll. Bisher ist es so, daß der bessere Segler (insb. Bootsbeherrschung) i.d.R. die bessere Platzierung erlangt, gerade in unserer Klasse. Das Material ist zugegebener Maßen auch wichtig. Spezielleres Material bringt in speziellen Bedingungen sicher erhebliche Vorteile; ich denke jetzt gerade an Foils. In meinen Wertungsregionen spielt es glaube ich i.d.R. keine ausschlaggebende Rolle, ob man gutes oder hervorragendes Material nutzt. Trotzdem bin ich gegen Materialschlachten und fänd eine Beschränkung in der Masse sinnvoll. Ob das nun umbedingt One Equipment sein muss oder vielleicht two .... Laßt uns das Problem regeln, wenn es tatsächlich auftritt. Wolfram, du sprichst einen Punkt an, der mir viel mehr am Herzen liegt: die Anzahl von DNFs bei der WM. Wir deutschen sahen den Austragungsort der WM zumindest mit Sorge, da für wenig geübte in Torbole sicher zuviel Wind sein würde. Das hat sich leider bestätigt. Ich war nicht da, aber was man hörte war, daß es selbst den Cracks nicht leicht viel, klar zu kommen. die 1/2 der Starter hatte viele DNF und 1/3 haben keinen Lauf beendet. Es gab massig Bruch. Wir wollten bisher zu internationalen Meisterschaften nie vorher aussieben. Dann müssen aber auch Bedingungen und Austragungsorte gefunden werden, die den meisten Seglern gerecht werden. Lange Rede kurz der Sinn: Torbole scheint mir für eine klassengerechte WM unpassend gewählt worden zu sein. Da werden weniger starke Segler abgeschreckt und das will ich nicht. Ich will zu Regatten eine leistungsgerechte Platzierung. Dann kann ich mich über mich freuen oder ärgern, ich habe ein verhältnismäßiges Ergebnis - ob das nun weiter vorne oder weiter hinten ist, hängt von der Konkurrenz ab und ist mir dann zweitrangig. Gruß Jenzz

WM-Reviere

Verfasst: Di 17. Jul 2007, 14:44
von BUrkh
Als Antwort auf: [B]Re: One Equipment rule[/B] von Jenzz am 17. Juli 2007 14:00:44: Hallo Jenzz, wir hatten die Diskussion schon mal vor ca. 12 Jahren (jaja, der schon wieder...), als es um die Auswahl eines Revieres für ne WM in Deutschland ging. Letztlich war der Konsens der, dass zwar bei nationalen Regatten das Revier auch an der Fähigkeit der Segler orientiert werden sollte, aber nicht bei Spitzenveranstaltungen wie der WM oder EM. Andere Klassen machen Ausscheidungen, um Teilnehmer festzulegen, bei uns ist die Ausscheidung durch die Schwierigkeiten des Bootes (bisher) ausreichend. Jeder kann zur WM hinfahren, dem es Spaß macht, der Mitglied im DMV ist und der ne vermessungsfähige Motte hat. Ein Revier danach auszuwählen, dass auch grillende Familienpapis (danke G., danke) dabei Erfolg haben, das ging uns damals zu weit. Meine Meinung dazu hat sich nicht geändert: Bei einer WM ist Rücksichtnahme auf die seglerischen Mängel von Teilnehmern m.E. nicht angebracht. Nebenbei: die Klasse ändert sich... Vielleicht werden wir demnächst Qualifikationsregatten für die WM-Teilnahme haben. Und als Letztes: Next Year ist die WM in Weymouth: gleichmäßiger mäßiger Wind, keine Welle, TOP Bedingungen auch und gerade für Familienväter, Grillfreunde und Biertrinker. Ist das ein Ausgleich> Cheers! Burkh

Re: One Equipment rule

Verfasst: Di 17. Jul 2007, 15:15
von Wolfram
Als Antwort auf: [B]Re: One Equipment rule[/B] von Gurgl am 17. Juli 2007 11:46:17: Dann mal anders herum, Burkh: wo liegt denn der Selbstkostenpreis für ein paar vernünftige Serienfoils, oder eine komplette Motte> Darunter wird auch in Zukunft kein Schiff zu haben sein, bzw, im Bruch-Fall kein Ersatz zu beschaffen sein, weisch. Odrr>

Re: WM-Reviere

Verfasst: Di 17. Jul 2007, 15:26
von Wolfram
Als Antwort auf: [B]WM-Reviere[/B] von BUrkh am 17. Juli 2007 14:44:08: I agree! Hab auch nicht gemeint daß es für uns Quartals-Segler zu schwer wird. Vielleicht aber zu teuer. Habe bewußt auf Torbole verzichtet wg a) zu viel Wind b) Tourismus c) war mir auch zu weit. Aber ich finde es gut daß sich die Foiler da unter den Verhältnissen bewähren konnten, und sicher auch die nächste Generation Foiler-Moth davon profitiert, i.e., stabiler wird, leichter zu segeln sein wird. Beides kommt uns entgegen, weil wir natürlich das Boot mehr belasten wg unserer sparsameren seglerischen Fähigkeiten. Bisher war es immer so: die harte Nummer fand in Übersee statt, und da sind die meisten von uns sowieso nicht hingefahren! Also kein Grund zur Panik; es werden nicht alle Ms am Gardasee bei Torbole gesegelt!

Re: One Equipment rule

Verfasst: Di 17. Jul 2007, 15:35
von Burkh
Als Antwort auf: [B]Re: One Equipment rule[/B] von Wolfram am 17. Juli 2007 15:15:26: Hai, auch der Selbstkostenpreis ist ja nicht fixiert. (abgesehen davon, dass der bei 2.-Hand Booten nicht die entscheidende Rolle spielt, oder glaubst du, dass du für deine Skippy im Verkauf noch den Material-Neuwert bekommst (oder damalsdamalsdamals für deine Womble/Wombat/Snickers/Axt/Zäh(!) bekommen hast>) Den Preis macht der Makrt, auch bei uns. Wenn viele foils haben wollen und wenige verkaufsbereit sind, dann ists teuer. Teilweise werden komplette Boote nach 2 Jahren zu Quasi-neupreisen gehandelt. Ist doch nicht normal das. Bald bekommt man auf einen zugesagten Liefertermin in naher Zukunft (Farbe und Ausstattung noch frei wählbar!) auch noch Geld. Dieses Jahr Dänemark, du> :-)) Grunz Gurgl