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Ergebnisse des Fragebogens

Verfasst: Mo 19. Nov 2007, 15:22
von Phillip Lock
Moin, im Sommer hatte ich euch mit meinem langen Fragebogen vom Segeln abgehalten. Meine Studienarbeit ist jetzt fertig und ich habe vielleicht die Möglichkeit einen Teil zu veröffentlichen. Deshalb habe ich die Arbeit noch nicht ins Internet gestellt. Eine kurze Zusammenfassung der Ergebnisse möchte ich euch aber trotzdem geben: Insgesamt habe ich 53 Antworten erhalten. Die meisten aus Großbritannien , Australien und Deutschland. Die Klasse wird insgesamt kompetitiver eingeschätzt als andere Klassen, der durchschnittliche Segler geht etwa 3 bis 4 mal pro Monat segeln und nimmt an 5 Regatten pro Saison teil. Die Boote sind im Schnitt 5 Jahre alt bzw. wurden 2004 gekauft. Mein Fragebogen hatte seinen Schwerpunkt im Bereich der Informationsbeschaffung und –weitergabe. Wenn es um die Informationsbeschaffung geht, ist das Internet, insbesondere die Websites der Klassenvereinigungen, das Medium der Wahl. Wer Informationen weitergibt, tut dies bevorzugt im direkten Gespräch, beispielsweise während Regatten. Sein Wissen zu teilen ist sehr verbreitet in der Klasse. Im Durchschnitt werden 80% des Wissens geteilt, Hersteller von Moths erhalten etwas weniger. Besonders wichtig ist es euch dabei die Klasse voranzubringen oder man besitzt generell eine Hilfsbereite Einstellung. Finanzielle Vorteile oder Vorteile in Regatten sind kein Grund um Informationen für sich zu behalten. Selbst wenn jemand keine Informationen mit der Klasse teilt, bedeutet das nicht den Ausschluss aus der Gemeinschaft. Tatsächlich verhält sich die Gemeinschaft solchen Personen fast unverändert gegenüber. Interessant fand ich den Unterschied zwischen den Klassenvereinigungen in Großbritannien, Deutschland und Australien. In Deutschland scheint das Gemeinschaftsgefühl vor dem sportlichen Wettkampf zu stehen. Hier wird der größte Teil des Wissens geteilt und die Segler sind besonders hilfsbereit, gleichzeitig sind die Boote älter, es gibt weniger Hydrofoils und die Beteiligungen an Regatten ist geringer. In Australien hingegen spielt der Wettbewerb die zentrale Rolle. Hier gibt es die neuesten Boote, hier werden die meisten neuen Ideen entwickelt und von anderen Seglern und Herstellern aufgenommen. Andererseits sind die Australier nicht so freigebig mit ihrem Wissen und sie sind nicht so tolerant gegenüber Seglern, die der Klasse nichts beisteuern. Die Briten sind meistens zwischen Deutschen und Australiern einzuordnen. Allerdings stehen sie Hydrofoils konservativer gegenüber. Hydrofoils sehen sie als einen Grund, warum andere Segler die Klasse verlassen haben und Hydrofoils haben das Segeln ihrer Meinung nach deutlich schwieriger gemacht. 17% der Befragten gaben an ihr aktuelles Boot selbstgebaut zu haben. Ihren Angaben zufolge scheint es auch keinen Unterschied im Sinne der Leistungsfähigkeit zu professionell gefertigten Booten zu geben. „Selbstbauer“ üben zumeist einen Beruf mit einem technischen Hintergrund aus und sind die Segler, die für die Generierung der meisten neuen Ideen zuständig sind. Sie stecken sowohl mehr Zeit als auch mehr Geld (71 bzw. 60 Stunden bzw. 1.640 statt 1.550€ seit Jahr des Kaufs) in ihr Boot als Nichtselbstbauer. Für 70% von euch ist die Möglichkeit sein Boot ständig verändern zu dürfen/können/müssen einer der zentralen Gründe, warum ihr Moths segelt. 16 Leute gaben an sich vorstellen zu können ein Einheitsboot auf Basis der Moth zu kaufen. Diesen Seglern ist die Möglichkeit sein Boot verändern zu können nicht wichtig, sie nehmen seltener an Foren usw. teil, nutzten dafür aber ein neueres Boot, das zumeist von einem professionellen Bootsbauer gebaut wurde. Es erscheint mir so, als ob diese Segler einen neuen Typ Moths-Segler darstellen. Wer Regatten im ersten Drittel beendet, steuert oft auch besonders relevante Ideen bei, die oft von anderen Segeln und Herstellern übernommen werden. Interessanterweise spielt die Anzahl der Trainingseinheiten keine signifikante Rolle, wenn es um das Regattaergebnis geht. Hier ist vor allem die Anzahl der Regattateilnahmen entscheidend. Das wär’s mit der kleinen Zusammenfassung. Wenn ihr weitere Fragen habt, sagt einfach Bescheid. Mir hat die Arbeit mit eurer Klasse sehr viel Spaß gemacht und ich möchte mich ganz herzlich bei euch allen bedanken! Gruß, Phillip