Hola ... Hola... Hola...gerade vom "Segelfest" zurück...
Verfasst: Do 8. Jan 2004, 22:11
Perdone, buenos dias, hola...Mothies,
ja, mich gibt es wieder, die ruhige Weihnachtszeit isss nun vorbei...
Hier kommt der Vorbericht aus La Manga del Mar Menor...seit gestern Abend sind wir wieder hier und seit einer Stunde ist mein Laptop wieder am Netz...
Erstmal an Euch alle ein paar gute Wünsche fürs neue Jahr und dass wir uns heil und gesund auf dem Regattakurs wiedersehen...
Also über die Reise zum Mar Menor (vor der ich schon seit 11 Jahren träumte und die ich seit September 2003 intensiv vorbereitet habe...) schreibe ich eine kleine Geschichte, die ich in einem Sonderfalterchen raushaue für alle, Bilder braucht es wenig...habe statt dessen ein paar Karten vom Meerlein...
Es war der längste und intensivste Segelurlaub, den ich bisher durchgeführt habe...alle 4 Möttchensegler haben sich super auf die Reise vorbereitet, die Motten in Schuss gebracht, viel Segel -und Athletik- sowie Ausdauertrtraining gemacht... unglaublich viel Ersatzmaterial mitgenommen...zum Glück nur wenig benötigt...
Es war einfach wunderbar, wenn man weiss, was einen dort erwartet...ein bisschen wärmer war das Wasser als Ratzeburg mit 9 °C im Oktober (Mar Menor 12 - 14 °C) und die Luft hatte morgens im Schatten 10 - 16 °C...tagsüber aber ging es rauf auf 22 °C und in der Sonne bis 38 °C (das war die absolute Spitzentemperatur)...also ich habe an 11 möglichen Segeltagen auch 11 x Segeln gehabt (meist 2 x pro Tag)... alle Bedingungen von Leichtwetter, über Mittel- und Schwerwetter bis unsegelbar...wo sogar der Christian lieber mit einer "liegenden" Motte gen rettendem Ufer hat treiben lassen...das Mar Menor hat alle, wirklich alle Möglichkeiten von Wind und Wellen gezeigt in der kurzen Zeit...meist war aber ein mittlerer westlicher Wind, der sich mittags von einer Minute zur anderen zur Siesta begeben hat und abends als Südthermik nochmal für 2 Srunden "wieder" anblies..das Mar Menor ist ziemlich unberechenbar und nur was für Kenner und Könner, die Segelbedingungen sind hervorragend auf Grund der Grösse der Revieres...es hat schöne Inseln, die man umsegeln kann, man kann aber auch (wie am Ratze)...nur hin und her heizen...nur eben stundenlang...weil es soooo gross ist...es ist unglaublich salzig, daher isss das Spritzwasser eine ziemlich "giftige" Angelegenheit...ach so, noch was, meist war ich um 9 Uhr am oder auf dem Wasser und so gegen 12 oder 13 Uhr wieder runter...weil der Wind weg war und um 16 Uhr bis 16.30 Uhr wieder...dazwischen habe auch ich Siesta gemacht oder war Strandwandern oder bin (selten) mal gelaufen...
Statistik von Gisela:
Meine Segelstunden an 11 Tagen: 35,25 (reine Segelzeit, klasse, oder >!...einen glückseligen Mothie (mich) hättet ihr erleben können...)
ca. 40 km Lauftraining
ca. 15 Stunden Yoga
ca.3 Stunden B Ball werfen (sehr gute alte beleuchtete Korbanlage am Mittelmeer)
ca.12 Stunden Strand - und Mar Menor Wanderungen (ja, mit HOT PANTS und Turnhemd und den Füssen im 12 ° warmen Wasser)
ca. 35 kg Orangen und Saft daraus, so dass ich annehme, dass mein Blut durch Orangensaft ersetzt worden ist, der jetzt in meinen Adern fliesst, deswegen dutfe ich derzeit sooo gut...durch alle Poren...
Ein wahres Paradies für einen kleinen mottesegelnden Rohköstler...ich wäre gern da geblieben, doch mir taten am elften Segeltag ein "bisschen" die Füsse weh... und ich hatte Heimweh nach meinem Laptop und Hackerfreunden...
Übrigens hatten wir als "Kultgetränk" vor dem Segeln, nach dem Segeln und überhaupt immer heissen Pfefferminztee (sind ja alle Antialkies!!!, wie sich das für anständige Mothies gehört...) davon mind.xxx Liter...
Ach ja, gesündigt habe ich auch ein bisschen, da die Kartoffelchips unwiderstehlich gut schmecken und süchtig machen...die mit Olivenöl und Meersalz...mmhm...und dazu Orangen kiloweise, geil...
Obst ist, wenn man gut auspasst, täglich frisch von Strauch...die Orangen schmecken köstlich, kosten zwischen 0,60 und 0,85 pro Kilo, sind so süss wie ich sie noch nie zuvor gegessen hatte... und halten fit...
...aber nach so intensiven Segelerlebnissen bin ich spät. um 21 Uhr sanft mitten beim Yoga oder AT auf meiner Matte entschlafen...Sylvester haben mich die anderen genau zum Jahreswechsel zum Anstossen mit Anananssaftbowle geweckt...
Es war ein 11 Tage dauernder Traum, der sooo war wie ich ihn mir schon 1000 mal vorgestellt hatte...
Hier die Daten zum Training (übrigens war es ein "freies" Training, d.h., jeder segelt, wie er will, kann und möchte...ohne Druck und ohne Wettkampf...für Sebi ein bisschen schwer, für uns andere aber o.k.):
Hinfahrt: 400 km vor dem Ziel, kippte bei Sturm unser Hänger um...Niels Rahmen wurde flach geschliffen, meine Motte abgeladen und einen Tag später geholt...einziger wirklicher Stress...naja, zu wenig Erfahrung mit den Bedingungen in Spanien...wir haben was gelernt und einen Segeltag verloren...
23.12./ je 2 T-Shirts und je einen Teddy verteilt an alle trainingswilligen Teilnehmer...
24.12. 1.Segeltag 25°C, Sonne, 12°C Wasser, 2 Bft. aus südl.Richtung
25.12. 2.Segeltag 2-3 Bft., 12 ° Wasser, 30° Luft in der Sonne (abends 1 Bft.)
26.12. 3.Segeltag 2 Bft. abnehmend, 30° Luft mittags in der Sonne und 14° Wasser
27.12. 4.Segeltag 2-3 Bft. abnehmend, Sonne, Sonne, Sonne...abends bis 18 Uhr 2 Bft. und noch mehr Sonne
28.12. 5.Segeltag (seit 8.45 Uhr auf dem Wasser) bei 12° Luft und 12 ° Wasser und 4 - 5 Bft. bis 11.45 Uhr, dann innerhalb von Minuten 6 - 7 Bft. und Riesenwellen und unsegelbar !!! nur Christain und ich waren zum Glück auf dem Wasser, allen anderen war es zu kalt, ich habe Abflüge gemacht, die kannte ich vorher nicht mal von meinen Versuchen auf dem Müggel...dann hing ich un´ter meiner Motte, wollte einen Wasserstart machen, aber sie legte sich wieder flach aufs Wasser...oh.oh,oh, ich war noch 1,5 km vor dem 500 m breiten Flachwasserstreifen, den das Mar Menor auf unserer Seite hat...dann sah ich Christian...gekentert und auf dem Boot sitzend...was iss denn das>>> auch er liess sich bei diesem auflandigen Hack gen Ufer treiben...
Später hat Uwe sogar 8 Bft. am Ufer gemessen (ja, er hatte ein Windmessgerät mit!!!)...der Segeltag war zu Ende...draussen tobte der Sturm und wir haben die Motten an Land aneinandergebunden und mit Heringen gesichert
29.12. 6.Segeltag vormittags 2 Bft., Sonne und Sonne und noch mehr Sonne..., abends 3 -5 Bft. mit Böen!!!
30.12. 7.Segeltag 2 - 5 Bft., herrlicher Wind und der schönste aller Segeltage mit total warmer Luft, da bin ich von 10 Uhr bis 13 Uhr gesegelt und immer halb Wind hin und halb Wind her...ihr wisst schon... und abends nochmal bei 4 - 6 Bft., aber meine Beine waren schon "lahm"...da waren sie wieder, die Wellen zum Gleiten...und rasen...cool, aber ich habe wie in Horsens geschrien bei jder Kenterung (und das war ziemlich oft) und bei jeder siebsten Welle...
31.12. 8.Segeltag 1 - 2 Bft. vormittags, Sonne und auf den Stadtthermometern 35 - 38 ° in der Sonne und 22 ° im Schatten, Wasser 14 °, abends dann Thermik mit 3 - 5 Bft.
1.1. 9.Segeltag vormittags Feiertag auch für den Wind... 0 Bft., nachmittags ist der Wind aufgewcht und blies uns mit 3 Bft. ins neue Jahr
2.1. 10. Segeltag Hammerhack mit 5 Bft. aus Nord als "Eishauch" des Kosmos...10 ° Luft, 12 ° Wasser und Sonne pur und Riesenwellen, die Zeit hatten, sich auf dem rund 20 km langen Mar Menor einzulaufen (bei uns hatten sie schon 14 km hinter sich) nach 1,54 Stunden Segeltraining habe ich "schlspp" gemacht...das Reiten auf den Wellen hatte mich völlig aufgebraucht...Christian kam auch ran, weil er sein Material in den Wellen nicht schreddern wollte..., dieser Wind wehte dann durch bis spät abends...ich habs dann nochmals gewagt. aber als der Wind meine Camber vom Mast gefegt hatte, habe ich doch das Ufer gesucht...Christian hat an Land besorgt ob meiner Segelwütigkeit auf mich und meine Motte gelauert, es war übrigens der kältste Tag...eben Nordwind...
3.1.vormittags zu viert "Absegeln" bei Sonne und wunderbaren 3 Bft. abnehmend und ab 14.30 Abbauen der Motten bei Wärme und 0 Bft., alles vom Salz befreit und Aufgeladen bis 19 Uhr
4.1. Abreise mit ein bisschen Wehmut..., aber schönen Erlebnissen im Kopf und südspanischem Flair im Herzen...
alles ist gut...auf zu neuen Abenteuern an anderen schönen Plätzen dieser Welt...oder, wie die Spanier sagen
Adios, hasta luego...(tschüs)
Gigi, bis zum Wintertreffen in Quedlinburg...wir sind zu Dritt dabei...
Lustige Ereignisse:
Christian hatte seine Auftriebskörper für die Tramps zu Hause vergessen und musste statt dessen zwei kleine Babyplanschbecken in seine Tramps schieben..., die wie kurzerhand in einem der vielen Kramläden gekauft haben...
Niels blieb am 26.12. tagsüber auf dem Mar Menor "stecken", er hatte die Siesta des Windes nicht "überlebt" und hat sich 1,5 Stunden mit seinem Schwert auf der Motte liegend ans Ufer "gepaddelt", sowas hatte ich vorher noch nie gesehn...
ich hatte mir am 28.12. das T-Foil "lose" gekentert (besser gesagt, ich war in eins der Wellentäler geraten und unkontolliert aufgebrummt...den Prodder geschreddert, die Trampbespannungen mehrfach zerrissen, so dass ich einen halben Tag Bootsbau machen musste...und vor lauter Angst, dass mein T-Foil am nächsten Tag nicht ausgehärtet ist, nachts neben meinem Ölradiator geschlafen, der mit 3000 Watt mein repariertes Foil getempert hat, da das in einer 8 qm kleinen Schlafkammer stattfand, hatte ich eine fette Epoxvergiftung...und eine Triefnase für einen halben Tag, aber ein hammerhartes T-Foil und da waren die Kopfschmerzen und die Triefnase sch...egal...alles war gut und nach 2 weiteren Stunden segeln hatte der Wind, die Schniefnase ausgetrocknet...
Christain hatte "Angst" vor dem Abendtraining und hat sich vorsichtshalber beim ersten Schlag seinen Pinnenausleger um einen Meter gekürzt und ist fluchend wieder reingefahren und hat sich einen neuen geschnitzt, doch als er gerade fertig war damit, konnte er den neuen Ausleger nicht mehr sehen, 18.30 Uhr wird es eben schlagartig wirklich sehr dunkel in Südspanien...
Was sonst noch war und wie es den anderen erging, dann im Bericht...