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Neufassung der Klassenvorschriften

Verfasst: Mo 10. Mai 2004, 17:25
von Zermesser
An alle Interessierten ! Die IMCA brütet eine Neufassung der Klassenvorschriften aus. Mit Version 7 sind die Diskussionen schon sehr weit gediehen. Kernpunkt: Ab 1.1.2005 sollen alle neuen Segel nur noch durch Triangulation vermessen werden. Das einzige, was dann noch zählt, ist 5,185 m Vorliekslänge und 8 qm Segelfläche. Ebenso ein paar kleine Änderungen im Bereich der Länge und neue Definitionen. Wer Lust hat, kann sich das Ganze ja mal anschauen und eventuell hier diskutieren. Ich bin der Meinung, daß uns das Ganze weiterbringt. Machtet joot Andreas [link=http://www.segel.de/moth/class/Proposed_IMCA_rule_changes-for_July_2004_(ver_7).doc]Word-dokument zum Download[/link]

Re: Neufassung der Klassenvorschriften

Verfasst: Mo 10. Mai 2004, 18:35
von Olav
Als Antwort auf: [B]Neufassung der Klassenvorschriften[/B] von Zermesser am 10. Mai 2004 17:25:20: Moin Andreas, ich persönlich habe kein Problem damit, dass Segel effektiv mehr als 8qm Fläche haben (besitze ja selbst so eins, hehe... :-)). Es entspricht doch den aktuellen Regeln und ist damit legitim. Da praktisch alle heutigen Segel mehr Fläche haben, sehe ich ehrlich gesagt wenig Handlungsbedarf, zumal ja - wenn man unterstellt, dass kleinere Segel potenziell weniger Leistung bringen - Segel, die vor 2005 vermessen wurden, gegenüber Post-2005-Segeln dann bevorteilt wären (Devise: Jetzt im großen Stil einkaufen, vermessen lassen und einlagern! :-)). By the way: Aus der Tatsache, dass auf den aktuellen IYRU-/ISAF-Sail Area Measurement Forms extra draufsteht, dass die Vermessung durch das "normale" Procedere nicht erfasster Flächen NUR BEI DEN MOTTEN NICHT STATTFINDEN soll und aus dem Satz "The ISAF Sail Measurement Instructions shall not apply" in den derzeitigen Mottenregeln schließe ich mal, dass das keine "Lücke" in den Regeln ist, sondern vor langer Zeit mal bewusst so entschieden wurde. Gründe dafür> Und warum heute genau andersherum> Gibt es Anhaltspunkte, dass die Segelfläche tendenziell signifikant überzogen wird (ich rede jetzt von 0.5qm und mehr)> Weitere Punkte: Mich interessiert, warum die Regeln 6.1.i, ii und iii gelöscht werden sollen (Verbot der künstlichen Wasserlinienverlängerung durch Ruderanlagen usw.). Heißt das, man könnte da jetzt anfangen zu tricksen> ;-) Wenn ja, wie verträgt sich das dann mit den angestrebten Änderungen zur Segelvermessung> Lasse mich gerne belehren! Gab es nicht mal Überlegungen, dass bei den heutigen Schaum/Kohle-Booten 2 separate Tanks überflüssig seien und dass man diese Regel abschaffen sollte> Die Definitionen am Ende finde ich prinzipiell sehr gut! Aber interpretiere ich die Erläuterung zu 12.7 ("Stem Fittings") korrekt, wenn ich behaupte, dass man an einem (möglicherweise sehr weit) die WL überragenden Bugbeschlag z.B. ohne weiteres Streben u.ä. für Hydrofoils anbringen darf, um die Längsstabilität im Flug zu verbessern> Ansonsten hätte ich ja eine Freigabe der Vorliekslänge begrüßt, aber dat is ja leider nich... Und: Soll die Regel zu Ankern auch gestrichen werden> Immerhin fehlt sie im Vorschlag und es steht auch nichts darüber, dass sie gelöscht werden soll. Wie auch immer, Hut ab vor Eurer Arbeit! Gruß, Olav

Re: Neufassung der Klassenvorschriften

Verfasst: Mo 10. Mai 2004, 20:36
von Burkh
Als Antwort auf: [B]Re: Neufassung der Klassenvorschriften[/B] von Olav am 10. Mai 2004 18:35:16: Hai Olav, zur Segelzermessung kann ich nix sagen, da hab ich erst recht keine Kenne von. Aber zur Rumpflänge will ich was sagen, da hab ich zwar keine Kenne von, aber ne Menge Meinung: >Weitere Punkte: Mich interessiert, warum die Regeln 6.1.i, ii und iii gelöscht werden sollen (Verbot der künstlichen Wasserlinienverlängerung durch Ruderanlagen usw.). In den Klassenregeln steht: Wasserlinienlänge 11 Quanten und Punkt. Jeder Vesuch, mehr als 11 Quanten zu bekommen, wodurch auch immer für zu einer Nichtmotte. Genauere Spezifikationen, wie die Versuche aussehen könnten, führen nur zu Lücken im Text, die ausgelegt werden könnten. (Details regelt das Vermessungshandbuch, das die Klasse intern ändern kann und nicht durch die ISAF jagen muss. Ist im Prinzip das Gleiche wie mit Trimaranen: Keine Tris und Pünkt. >Die Definitionen am Ende finde ich prinzipiell sehr gut! Aber interpretiere ich die Erläuterung zu 12.7 ("Stem Fittings") korrekt, wenn ich behaupte, dass man an einem (möglicherweise sehr weit) die WL überragenden Bugbeschlag z.B. ohne weiteres Streben u.ä. für Hydrofoils anbringen darf, um die Längsstabilität im Flug zu verbessern> Ja, seh ich genauso. Wo bleibt übrigens deine bewährte Übersetzung> ;-) >Wie (auch) immer, Hut ab vor Eurer Arbeit! Gruß Burkh

Re: Neufassung der Klassenvorschriften

Verfasst: Mo 10. Mai 2004, 21:03
von Markus Gielen
Als Antwort auf: [B]Neufassung der Klassenvorschriften[/B] von Zermesser am 10. Mai 2004 17:25:20: Hallo Andreas Ich finde auch Paragraph 4.3 sollte geändert werden. Es ist zumindesten in Deutschland üblich, dass die Segelmacher ihre Segel selbst vermesser (z. Bsp auch Chritian). Dies scheint mir im Widerspruch zu stehen mit diesem Paragraphen. Ich hatte damit schon mal Probleme und musste auf der Vaurien EM in Italien alle meine Segel "neu" vermessen lassen , natürlich gegen Gebühr, weil auch in den Vaurien Vorschriften eine ähnliche Passage drin steht. Markus >An alle Interessierten ! >Die IMCA brütet eine Neufassung der Klassenvorschriften aus. Mit Version 7 sind die Diskussionen schon sehr weit gediehen. >Kernpunkt: >Ab 1.1.2005 sollen alle neuen Segel nur noch durch Triangulation vermessen werden. Das einzige, was dann noch zählt, ist 5,185 m Vorliekslänge und 8 qm Segelfläche. >Ebenso ein paar kleine Änderungen im Bereich der Länge und neue Definitionen. >Wer Lust hat, kann sich das Ganze ja mal anschauen und eventuell hier diskutieren. Ich bin der Meinung, daß uns das Ganze weiterbringt. >Machtet joot >Andreas

Re: Neufassung der Klassenvorschriften

Verfasst: Mo 10. Mai 2004, 21:47
von Olav
Als Antwort auf: [B]Re: Neufassung der Klassenvorschriften[/B] von Burkh am 10. Mai 2004 20:36:57: Moin Burkh, >Wo bleibt übrigens deine bewährte Übersetzung> ;-) Welche> Die der Klassenregeln> 1. sind die ja noch nicht verbindlich und 2. werde ich mich da ohne offizielle Autorisierung bestimmt nicht dranwagen, da es da schließlich ganz genau drauf ankommt und "so irgendwie ungefähr haargenau" nicht langt... Achso, ja, die Übersetzung von Chris Millers (nicht zu verwechseln mit Rich Miller!) elektronisch gesteuerten Hydrofoils ist noch in Arbeit! Gruß, Olav

Re: Neufassung der Klassenvorschriften

Verfasst: Mo 10. Mai 2004, 21:57
von Olav nochmal
Als Antwort auf: [B]Re: Neufassung der Klassenvorschriften[/B] von Burkh am 10. Mai 2004 20:36:57: Ach ja, nochwas: Wo steht denn in den Class Rules was von Wasserlinienlänge max. 11 Fuß> Soweit ich das sehe, ist die RUMPFLÄNGE auf dieses Maß begrenzt und deshalb gibt es IMHO diese Regel(n), die eben solche Versuche unterbinden solle(n), durch Teile wie z.B. der Ruderanlage die Lwl künstlich zu verlängern, indem man einfach einen 11ft langen Rumpf baut und ihn wer weiß wie weit verlängert mit dem Hinweis, die Verlängerung sei ja gar nicht mehr der Rumpf, sondern der Ruderkopf oder sowas... Deshalb meine erstaunte Frage. Gruß, Olav

Re: Neufassung der Klassenvorschriften

Verfasst: Mo 10. Mai 2004, 22:13
von Zermesser
Als Antwort auf: [B]Re: Neufassung der Klassenvorschriften[/B] von Markus Gielen am 10. Mai 2004 21:03:01: Hi Markus, Paragraph 4.3 ist nicht neu. Er besagt nur, daß ein Vermesser sein Boot nicht selbst vermessen darf. Ich sehe darin kein Verbot für die C-Vermesser. Gruß Andreas

Re: Neufassung der Klassenvorschriften

Verfasst: Mo 10. Mai 2004, 22:33
von Zermesser
Als Antwort auf: [B]Re: Neufassung der Klassenvorschriften[/B] von Olav am 10. Mai 2004 18:35:16: Hi Ihr, schön daß ihr diskutiert! Ein paar Erläuterungen / Richtigstellungen: Das mit den panischen Vorratskäufen habe ich auch schon im Exec-Kommittee angesprochen, aber keiner ist drauf eingegangen. Im Endeffekt haben wir seit ewigen Zeiten eine Regellücke, indem wir Segel verwenden, die keine harmonische Achterlieksrundung haben. Es gab auch schon eine Art Spreizgaffel! Was jetzt auch aktuell ist, aber verboten werden soll, ist, daß das Segel höher als der Mast ist. Im Endeffekt erhält man die beste Gerechtigkeit, indem man das Problem der Rule-Cheater einfach abschafft - durch Triangulation. Dadurch werden die Segel zwar kleiner, aber in wenigen Jahren sind die alten entweder vom Schitt her out of date oder einfach ausgelutscht. Die Kat-Tri-Regel steht jetzt bei den Verboten. Nicht erlaubt sind auch weiterhin Rumpfverlängerungen durch Zuhilfenahme der Ruderbeschläge etc. Und du hast recht: die 500 mm vorne sind für Beschläge entweder für Foils oder Foilregler gedacht. Generell gilt immer noch: 11 Füße ist das absolute Limit, und damit baut jeder LüA = LWL. Der Satz mit dem Anker ist sowieso überflüssig, also weg. Wir fordern ihn nicht und haben ihn nie gefordert. Wenn eine Wettfahrtleitung darauf besteht, müssen wir eben einen haben, denn wir haben ja keinen Satz drin, daß ein Anker verboten ist ;-) Soweit für heute Gruß, Andreas

Re: Neufassung der Klassenvorschriften

Verfasst: Di 11. Mai 2004, 09:21
von Markus Gielen
Als Antwort auf: [B]Re: Neufassung der Klassenvorschriften[/B] von Zermesser am 10. Mai 2004 22:13:56: >Hi Markus, >Paragraph 4.3 ist nicht neu. Er besagt nur, daß ein Vermesser sein Boot nicht selbst vermessen darf. Ich sehe darin kein Verbot für die C-Vermesser. >Gruß >Andreas Hallo Andreas im Paragraph steht "boat,spars or equipment", ich übersetzte equipment mit Zubehör und dazu zähle ich das Segel. Der Paragraph ist zwar alt aber früher durften die Segelmacher ihre eigenen Segel auch nicht vermessen. Bei strenger Auslegung diese Paragraphen dürftest Du auf einer Meisterschaft nicht gleichzeitig als Vermesser tätig sein und mitsegeln. Du wärest dann nämlich "interessierte Partei" Auch wenn in der Moth Klasse bisher keine Gefahr besteht dass die Paragraphen allzu kleinlich gehandhabt werden, wäre es doch jetzt, wenn die Vorschriften eh geändert werden, der richtige Zeitpunkt. Markus

Re: Neufassung der Klassenvorschriften

Verfasst: Di 11. Mai 2004, 16:34
von Zermesser
Als Antwort auf: [B]Re: Neufassung der Klassenvorschriften[/B] von Markus Gielen am 11. Mai 2004 09:21:11: Hi Markus, ich habe diese Frage mal international zur Diskussion gestellt. Das Problem ist, ob wir erlauben wollen, daß Segelmacher und Bootsbauer ihre Ware mit ausgefüllten Measurement Forms verkaufen dürfen, oder nicht. Falls ein Hersteller nicht korrekt mißt, haben wir lauter zu große Segel und zu lange Boote auf dem Markt, und das fällt erst bei einer Kontrollvermessung auf, und die findet ja nur sehr selten statt. Aus diesem Grund ist der "Neutralitätsparagraph" sinnvoll. Er besagt zum Beispiel auch, daß ich ein selbstgebautes Boot zu einem anderen Vermesser karren muß, und das macht ja irgendwo Sinn, denn ich könnte mir selbst gegenüber ja mal etwas großzügiger mit dem Maßband sein, als zu anderen. Die Sache mit den Kontrollvermessungen ist meiner Meinung nach eine Überinterpretation der Regel 4.3. Der Fall, daß ich, um Plätze zu schinden, die Gegner bei einer Kontrollvermessung übel behandle, ist denkbar, aber dann würde ich eben keine Kontrollvermessung mehr durchführen, und das will ja auch keiner ... Gruß, Andreas