Anfängerfragen
Verfasst: Fr 20. Jul 2007, 03:25
Hi @all!
Ich bin Berndt, komme aus Österreich, und bin (noch) kein Mottensegler, allerdings interessiert mich diese Klasse sehr und ich komme nach intensivem Internetstudium immer mehr zur Ansicht, dass dies meine Traumsegelklasse werden könnte.
Weil warum:
- Ich surfe schon Jahrzehnte lang, ich mag dieses direkte Gefühl von Wind und die Umsetzung in hohe Geschwindigkeit, ihr wisst sicher, wovon ich spreche. Bei meiner A-Schein Prüfung fuhr ich auf einer Yngling und das Boot machte mich depressiv.
- Andererseits mag ich auch das Regattieren, so Taktik und Messen mit anderen, deshalb bestreite ich mit einem Laser, wann immer ich kann, die Yardstickregatten in unserem Segelclub. Einmal gewann ich sogar die Clubmeisterschaft bei sehr leichtem und extrem drehenden Wind, indem ich auf der Kreuz im Cockpit kniend in wahrscheinlich 50 Wenden jeden Blaser ausnutzte. Üblicherweise fahr ich aber im unteren Mittelfeld, was meinem Spass aber keinen Abbruch tut.
- Meine Lust am Bolzen beim Surfen und die Lust am Regattasegeln habe ich bis jetzt nicht in Einklang bringen können, aber bei der Moth schaut es gut aus.
Jetzt kommen die Probleme, die ich vor meinem Entschluß, auch Motte zu segeln, mit Euch Profis auskaspern muß:
1. Ich plane hauptsächlich auf zwei Revieren zu segeln: Einerseits am Neusiedlersee, einem großen Steppensee in meiner Nähe, der sich durch richtig viel Wind (gut) aber auch durch relativ niedrigen Wasserstand (schlecht) charakterisiert. Einmal im Jahr gibt es eine große Seewanderung, wo der See zu Fuß durchquert wird, um das einmal anschaulich darzustellen. Von Seglerkollegen weiß ich, dass Lasersegeln (Tiefgang 70 cm) problemlos geht, Contendersegeln (Tiefgang 120 cm) aber besonders im Herbst problematisch ist. Welchen Tiefgang haben so Durchschnittsmotten (ohna Foils)> Könnte das gehen>
2. Mein zweites Revier ist der Attersee, die Perle des Salzkammerguts. Dort ist die Wassertiefe mit einigen hundert Metern kein Problem :-) allerdings ist dieses Revier von der Windsicherheit problematisch, besonders dann, wenn unser Club eine Regatta plant. Letztes Wochenende mußte ein Starterfeld von 40 Booten inklusive mir und meinem Clublaser leider den ganzen Tag mit Stelze und Bier verbringen *seufz*, da nicht der leiseste Hauch eine Regatta verhinderte. Oft kommt es vor, dass der Wind nach feinem Beginn gegen Ende der Regatta einschläft und die langsameren Boote (Yardstick!) mehr ins Ziel treiben als fahren. Wie verhält sich eine Motte bei - äh - keinem Wind> Der Laser fällt zumindest nicht um. Ist eine narrow Moth das Richtige für meinen Einsatzzweck oder würdet Ihr mir zu etwas breitärschigerem :-) raten>
3. Ein trauriges Kapitel: Meine derzeitige Konstitution: Ich habe - Trauermarsch an - zur Zeit 105 Kilo. Mein guter Vorsatz sagt, dass ich in absehbarer Zeit auf 95 Kilo runterkommen werde, weniger wird es voraussichtlich nicht werden, da ich relativ robust gebaut bin und mich mit diesem Gewicht wohlfühle. Von der Sportlichkeit her ist das Ganze weniger Problem, ich fahre im Winter Raceboard und beim Surfen ist Sinkerboard mit Wasserstart und Halsen und Springen kein Thema. Lasersegeln sowieso nicht. Die Frage ist: Was sagt eine durchschnittliche narrow Moth zu einem solchen Gewicht>
4. Womit wir bei meinem seglerischem Können sind. Lasersegeln macht mir großen Spass, das Ding hab ich gut im Griff und werde bei Kenterungen meist auch nicht naß. Mein Vater segelt Contender, ich bin ein paar Mal damit gefahren, ich habe einen Heidenrespekt davor, kann aber bei guten Bedingungen (Trapezwind, nicht böig) damit fahren. Surfen kann ich ziemlich gut. Ich mache mir keine Illusionen, dass der Einstieg ins Mothsegeln ein Bemmerl ist. Ich sehe mich zumindest eine Saison heftig purzeln und fluchen. Aber wie schwer ist das Mothen im Vergleich zu einem Contender beispielsweise>
5. Der praktische Teil: Mein Auto vertägt eine Dachlast von 30 Kilo (auch ein Grund, warum mir die Moth sympathisch ist). Wie transportiert Ihr Eure Motten> Hänger> Dach> Mit Auslegern oder ohne> Wenn mit, steht das dann über die Autobreite hinaus> Wenn ja, ist das verkehrstechnisch ein Problem> Um mal Butter bei die Fische zu tun: @Uwe: Kann man die Ausleger bei der Landenberger demontieren> Weil wenn ja, könnte ich das Boot im Keller überwintern und das wäre ziemlich geil.
6. Ich mache keinen Hehl daraus, daß ich auf die Landenberger von Uwe sehr spitze. Daraus ergeben sich mehrere Fragen: Wie komm ich zu einer AUT Segelnummer> Gibt es Eures Wissens nach eine österreichische Klassenvereinigung> Ich weiss aus meiner Internetrecherche, dass Doug heftig am Neusiedlersee herumkurvt. Mit Foils BTW. Sonst habe ich aber nichts gefunden. Ach ja @Uwe: Wenn ich mich entschließe, die Landenberger zu kaufen, wie kommt das Boot zu mir> Ich mein, Bayern ist kein Thema, aber die Waterkant ist doch relativ weit weg :-) Wo bist Du daheim> Habt Ihr Erfahrung mit Speditionen>
Ich hoffe, dass Euch die vielen Fragen nicht nerven, aber wenn ich was tue, dann richtig.
Schöne Grüße, Berndt