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Wenn ich an Peter denke

Verfasst: Do 1. Nov 2012, 08:24
von Burkh
Peter de Wijk ist am 25.Oktober nach schwerer Krankheit gestorben. Die meisten von Euch heute Aktiven werden Peter nicht mehr kennen gelernt haben, aber ich weiß, da draußen lesen einige mit, die ihn kannten. Peter war ein Mottensegler aus Holland, der von den späten Siebzigern bis in die Mitte der neunziger Jahre in der Klasse aktiv war. Als ich ihn kennen lernte, 1984, fiel er mir besonders durch seine für die damaligen Motten völlig ungeeignete Figur auf. Wenn ich jemals einen Seebären gesehen habe, dann war das Peter: sehr groß, sehr massig, sehr tiefe Stimme, sehr aufrecht, sehr viele Haare vor dem Gesicht (und nur wenige drauf). Aber das focht ihn nicht im Geringsten an. Seine Boote passten gut zu ihm. Sie waren nie zum Gewinnen geeignet, immer veraltet, immer zusammengeflickt, aber sie waren gut für das, was ihm wichtig war: Dabei sein, teilnehmen, Spaß haben. Es war wohl auch dieses Fehlen persönlichen Ehrgeizes, das ihm ermöglicht hat, sich so sehr und über Jahre für die holländische Klasse einzusetzen. Er und Nel, seine damalige Frau, haben die DMA über Jahre praktisch im Alleingang geschmissen. Peter sprach nur holländisch. Trotzdem kam er nicht nur zu Regatten in Holland, sondern auch zu vielen bei uns in Deutschland und ich kann mich an so manches lange Gespräch mit ihm erinnern, er auf holländisch, ich auf deutsch. Aber verstanden haben wir uns immer irgendwie gut. Peter hat geraucht, Pfeife war unterwegs unpraktisch, also selbstgedreht. Egal, wie sehr es wehte oder schaukelte, zwischen den Wettfahrten hat Peter sein Boot umgelegt und sich eine Zigarette gedreht. Und angesteckt. Und geraucht. Ich hab das total bewundert und war kurz davor, selbst das Rauchen anzufangen, weil ich DAS einfach megacool fand. Nach einigen Jahren wurde Peters Rücken so, dass er nicht mehr wirklich segeln konnte. Er hat sich dann schrittweise zurückgezogen: gestartet, aber nicht weiter gesegelt, Boot aufgebaut und am Ufer gelassen, Boot auf dem Autodach gelassen, mit Paddelboot gekommen, ohne Boot gekommen. Das zeigt, wie sehr Peter der Klasse verbunden war. Und uns. Es sind solche Originale wie Peter, denen die Motten heute verdanken, dass sie überhaupt noch existieren. Und es sind solche Originale wie Peter, die die Klasse weitertragen werden, wenn der Hype um die Foils mal wieder abgeklungen sein wird. Du fehlst, Peter!

Wenn ich an Peter denke

Verfasst: Fr 2. Nov 2012, 15:56
von phill
Danke, Burkh. da gehe ich mit. Peter war bei meiner ersten Regatta dabei, Ostern 1993 auf dem Alfsee. Und es war zugleich mein erstes Mal auf einer Moth, der gerade gekauften Wombat, und er hat mir youngster noch beim Einsteigen geholfen, als ihr alle schon an der Startlinie wart. Habe mich immer gefreut, wenn er da war. » Peter de Wijk ist am 25.Oktober nach schwerer Krankheit gestorben. » » Die meisten von Euch heute Aktiven werden Peter nicht mehr kennen gelernt » haben, aber ich weiß, da draußen lesen einige mit, die ihn kannten. Peter » war ein Mottensegler aus Holland, der von den späten Siebzigern bis in die » Mitte der neunziger Jahre in der Klasse aktiv war. » » Als ich ihn kennen lernte, 1984, fiel er mir besonders durch seine für die » damaligen Motten völlig ungeeignete Figur auf. Wenn ich jemals einen » Seebären gesehen habe, dann war das Peter: sehr groß, sehr massig, sehr » tiefe Stimme, sehr aufrecht, sehr viele Haare vor dem Gesicht (und nur » wenige drauf). Aber das focht ihn nicht im Geringsten an. Seine Boote » passten gut zu ihm. Sie waren nie zum Gewinnen geeignet, immer veraltet, » immer zusammengeflickt, aber sie waren gut für das, was ihm wichtig war: » Dabei sein, teilnehmen, Spaß haben. Es war wohl auch dieses Fehlen » persönlichen Ehrgeizes, das ihm ermöglicht hat, sich so sehr und über Jahre » für die holländische Klasse einzusetzen. Er und Nel, seine damalige Frau, » haben die DMA über Jahre praktisch im Alleingang geschmissen. » » Peter sprach nur holländisch. Trotzdem kam er nicht nur zu Regatten in » Holland, sondern auch zu vielen bei uns in Deutschland und ich kann mich an » so manches lange Gespräch mit ihm erinnern, er auf holländisch, ich auf » deutsch. Aber verstanden haben wir uns immer irgendwie gut. Peter hat » geraucht, Pfeife war unterwegs unpraktisch, also selbstgedreht. Egal, wie » sehr es wehte oder schaukelte, zwischen den Wettfahrten hat Peter sein Boot » umgelegt und sich eine Zigarette gedreht. Und angesteckt. Und geraucht. Ich » hab das total bewundert und war kurz davor, selbst das Rauchen anzufangen, » weil ich DAS einfach megacool fand. » » Nach einigen Jahren wurde Peters Rücken so, dass er nicht mehr wirklich » segeln konnte. Er hat sich dann schrittweise zurückgezogen: gestartet, aber » nicht weiter gesegelt, Boot aufgebaut und am Ufer gelassen, Boot auf dem » Autodach gelassen, mit Paddelboot gekommen, ohne Boot gekommen. Das zeigt, » wie sehr Peter der Klasse verbunden war. Und uns. » » Es sind solche Originale wie Peter, denen die Motten heute verdanken, dass » sie überhaupt noch existieren. Und es sind solche Originale wie Peter, die » die Klasse weitertragen werden, wenn der Hype um die Foils mal wieder » abgeklungen sein wird. » Du fehlst, Peter!

Wenn ich an Peter denke

Verfasst: Mo 12. Nov 2012, 10:44
von Uwe
Ich auch! Peter war der absolut coolste Typ den ich je kennengelernt habe! Ich erinnere mich noch an seine Motte, die mit irgend einer Teerfarbe von seinem Hausboot gestrichen war. In der Ruhe liegt die Kraft. Uwe » Danke, Burkh. » da gehe ich mit. » » Peter war bei meiner ersten Regatta dabei, Ostern 1993 auf dem Alfsee. Und » es war zugleich mein erstes Mal auf einer Moth, der gerade gekauften » Wombat, und er hat mir youngster noch beim Einsteigen geholfen, als ihr » alle schon an der Startlinie wart. » Habe mich immer gefreut, wenn er da war. » » » » » » » » Peter de Wijk ist am 25.Oktober nach schwerer Krankheit gestorben. » » » » Die meisten von Euch heute Aktiven werden Peter nicht mehr kennen » gelernt » » haben, aber ich weiß, da draußen lesen einige mit, die ihn kannten. » Peter » » war ein Mottensegler aus Holland, der von den späten Siebzigern bis in » die » » Mitte der neunziger Jahre in der Klasse aktiv war. » » » » Als ich ihn kennen lernte, 1984, fiel er mir besonders durch seine für » die » » damaligen Motten völlig ungeeignete Figur auf. Wenn ich jemals einen » » Seebären gesehen habe, dann war das Peter: sehr groß, sehr massig, sehr » » tiefe Stimme, sehr aufrecht, sehr viele Haare vor dem Gesicht (und nur » » wenige drauf). Aber das focht ihn nicht im Geringsten an. Seine Boote » » passten gut zu ihm. Sie waren nie zum Gewinnen geeignet, immer veraltet, » » immer zusammengeflickt, aber sie waren gut für das, was ihm wichtig war: » » Dabei sein, teilnehmen, Spaß haben. Es war wohl auch dieses Fehlen » » persönlichen Ehrgeizes, das ihm ermöglicht hat, sich so sehr und über » Jahre » » für die holländische Klasse einzusetzen. Er und Nel, seine damalige » Frau, » » haben die DMA über Jahre praktisch im Alleingang geschmissen. » » » » Peter sprach nur holländisch. Trotzdem kam er nicht nur zu Regatten in » » Holland, sondern auch zu vielen bei uns in Deutschland und ich kann mich » an » » so manches lange Gespräch mit ihm erinnern, er auf holländisch, ich auf » » deutsch. Aber verstanden haben wir uns immer irgendwie gut. Peter hat » » geraucht, Pfeife war unterwegs unpraktisch, also selbstgedreht. Egal, » wie » » sehr es wehte oder schaukelte, zwischen den Wettfahrten hat Peter sein » Boot » » umgelegt und sich eine Zigarette gedreht. Und angesteckt. Und geraucht. » Ich » » hab das total bewundert und war kurz davor, selbst das Rauchen » anzufangen, » » weil ich DAS einfach megacool fand. » » » » Nach einigen Jahren wurde Peters Rücken so, dass er nicht mehr wirklich » » segeln konnte. Er hat sich dann schrittweise zurückgezogen: gestartet, » aber » » nicht weiter gesegelt, Boot aufgebaut und am Ufer gelassen, Boot auf dem » » Autodach gelassen, mit Paddelboot gekommen, ohne Boot gekommen. Das » zeigt, » » wie sehr Peter der Klasse verbunden war. Und uns. » » » » Es sind solche Originale wie Peter, denen die Motten heute verdanken, » dass » » sie überhaupt noch existieren. Und es sind solche Originale wie Peter, » die » » die Klasse weitertragen werden, wenn der Hype um die Foils mal wieder » » abgeklungen sein wird. » » Du fehlst, Peter!

Wenn ich an Peter denke

Verfasst: Do 17. Jan 2013, 16:53
von Wolfram Friesland
Peter war auch auf der letzten Alfsee-Regatta noch vor Ort; ein echtes Original, cool, und wie ein weicher unverrückbarer Fels mit Rauchfahne. Er markiert auch die alte Moth-Sperrholz-Bastelwelt wie kaum ein anderer. Ich bin traurig, mit ihm ist auch eine Aera gegangen. Er wird immer fehlen. Wolfram