Neufassung der Klassenvorschriften

[Markus]

Als Antwort auf: [B]Re: Neufassung der Klassenvorschriften[/B] von Zermesser am 11. Mai 2004 16:34:55: Hallo Andreas konkrete Frage: Ist mein von Christian hergestelltes und vermessenes Segel nach dieser Regel korrekt vermessen oder nicht > Bei der Vaurien EM in Italien hat der Vermesser diese Frage mit nein beantwortet weil ein ähnlicher Paragraph in den Vaurien Vorschriften steht. Markus #>Hi Markus, >ich habe diese Frage mal international zur Diskussion gestellt. >Das Problem ist, ob wir erlauben wollen, daß Segelmacher und Bootsbauer ihre Ware mit ausgefüllten Measurement Forms verkaufen dürfen, oder nicht. Falls ein Hersteller nicht korrekt mißt, haben wir lauter zu große Segel und zu lange Boote auf dem Markt, und das fällt erst bei einer Kontrollvermessung auf, und die findet ja nur sehr selten statt. >Aus diesem Grund ist der "Neutralitätsparagraph" sinnvoll. Er besagt zum Beispiel auch, daß ich ein selbstgebautes Boot zu einem anderen Vermesser karren muß, und das macht ja irgendwo Sinn, denn ich könnte mir selbst gegenüber ja mal etwas großzügiger mit dem Maßband sein, als zu anderen. >Die Sache mit den Kontrollvermessungen ist meiner Meinung nach eine Überinterpretation der Regel 4.3. Der Fall, daß ich, um Plätze zu schinden, die Gegner bei einer Kontrollvermessung übel behandle, ist denkbar, aber dann würde ich eben keine Kontrollvermessung mehr durchführen, und das will ja auch keiner ... >Gruß, Andreas

[Zermesser]

Als Antwort auf: [B]Re: Neufassung der Klassenvorschriften[/B] von Markus am 11. Mai 2004 17:05:49: Hi Markus, die Debatte läuft noch. Nach strenger Auslegung darf Christian keine vermessenen Segel verkaufen, der DSV erlaubt aber C-Vermesser. Ich denke auch, das ein Hersteller seine eigenen Produkte nicht begutachten darf - die HU-Plakette kommt ja auch nicht von BMW, sondern vom TÜV ;-) Mal abwarten, was sich ergibt ... Gruß, Andreas

[Markus]

Als Antwort auf: [B]Re: Neufassung der Klassenvorschriften[/B] von Zermesser am 12. Mai 2004 19:42:48: Hallo Andreas ich finde man sollte den C-Segelmachern genau dieses erlauben. Der Vergleich mit dem Auto ist falsch, zum TÜV muss ich erst nach 3 Jahren und die AU darf jede Werkstatt machen. Nach EG Richtlinien ist jeder Hersteller eines Produkts selbst verantwortlich für die Einhaltung der Vorschriften und dafür haftet der Hersteller. Die Gefahr dass zu große Segel oder Boote in den Verkehr kommen ist also sehr gering. Die Vermessung wäre nämlich eine zugesicherte Eigenschaft und der Hersteller müßte dafür haften, und zwar ohne jede zeitliche Begrenzung da es sich um einen verdeckten Mangel handeln würde, falls das Boot tatsächlich zu lang wäre. Theoretisch könnte ich ein solches Boot noch nach Jahren zurückgeben oder Nachbesserung verlangen. Sogesehen wird sich jeder Hersteller dreimal überlegen wie genau er das Massband anlegt. Ausserdem hat der DSV als unser Dachverband diese Vorgehensweise doch eingeführt. Markus >Hi Markus, >die Debatte läuft noch. Nach strenger Auslegung darf Christian keine vermessenen Segel verkaufen, der DSV erlaubt aber C-Vermesser. >Ich denke auch, das ein Hersteller seine eigenen Produkte nicht begutachten darf - die HU-Plakette kommt ja auch nicht von BMW, sondern vom TÜV ;-) >Mal abwarten, was sich ergibt ... >Gruß, Andreas

[phil]

Als Antwort auf: [B]Re: Neufassung der Klassenvorschriften[/B] von Markus am 14. Mai 2004 09:20:12: Ich finde eine unabhängige Kontrollinstanz immer besser. Aus meinen Piratenjahren sind mir noch zahlreiche Verletzungen der Klassenvorschriften präsent, und sei es auch nur der (werksseitig) zu lange Spibaum... Da gabs noch zu dünne, zu leichte, zu lange Boote, zu große Vorsegel, zu hohe Masten, illegal angebrachte Gewichte etc.pp. Wenn man auch im Falle des Falles nicht den finanziellen Schaden hat, den Ärger bei der Nachvermessung hat man in jedem Fall. Das heißt nicht, dass ich glaube, von unseren Herstellern würde das einer bewusst machen; der mögliche Reklamationanspruch ist denkich aber nicht hinreichend. gruß phil

[Zermesser]

Als Antwort auf: [B]Re: Neufassung der Klassenvorschriften[/B] von Markus am 14. Mai 2004 09:20:12: Hi Markus, hast ja recht, das mit dem TÜV passt nicht so ganz. Dafür stimmt das mit der Haftung, da hat Stuart ja auch oft genug nachgebessert ... Aber: Wenn sich die Klasse international gegen die Vermessung durch die Segelmacher entscheidet, dann kann der DSV da gar nichts machen. Wir sind nämlich nicht ihm, sondern der ISAF direkt unterstellt, und an die geht ja der Antrag auf Regeländerung. Internationale Regelungen gehen hier über die nationalen Gepflogenheiten. Warte wir ab, wie es ausgeht, aber ich denke, den Vermesserpassus kriegen wir da nicht heraus. Ob wir als DMV C-vermessene Segel akzeptieren bleibt uns immer noch selbst überlassen. Nur kann es bei einer Kontrollvermessung international genau dabei möglicherweise zu Problemen kommen. Aber was rede ich - so eng darf man das alles eben nicht sehen und wenn doch, dann muß man sein Segel eben unvermessen (billiger>) kaufen und zu einem Vermesser gehen. Und wenn einem das alles nicht paßt, dann ist er eben falsch bei uns - schade drum. Gruß Andreas